Kaufberatung: Wie finde ich das richtige E-Drum für mich ?

Na, auch noch Air-Drummer ?

Dann wird es Zeit, dass du dein neues E-Drum findest!

 

Du weißt nicht, welches E-Drum das Richtige für dich ist ? Dann schaue dir die folgenden Fragen an, die du dir vor dem Kauf stellen solltest. In diesem Artikel gehe ich genauer auf die einzelnen Fragen ein und versuche dir die Kaufentscheidung zu erleichtern.

1) Einsatzgebiet

Als erstes solltest du dich fragen, wofür du das E-Drum einsetzen willst. Willst du Live-Auftritte spielen oder willst du nur zu Hause üben ? Soll das Set nur im Proberaum gespielt werden ?

Grundsätzlich ist es natürlich möglich einen Live-Auftritt mit einem E-Drum zu spielen. Ich selbst hatte auch mehrere Auftritte, bei denen ich auf einem E-Drum gespielt habe. Das lag daran, dass ein Akustik-Set in den Locations zu laut gewesen wäre. Der Großteil der Schlagzeuger, mich eingeschlossen, bevorzugen bei Live-Auftritten ein akustisches Schlagzeug. An den Sound kommt ein E-Drum einfach noch nicht ran. Die Hersteller sind allerdings ständig bemüht die Qualität zu verbessern, also rückt der „echte“ Sound immer näher.

Ein weiterer Kritikpunkt war hier die Optik. Die älteren E-Drums und die E-Drums aus dem Einsteiger Bereich haben durch die kleinen Pads und die Beckenarme optisch nicht viel hergegeben. Wo ist die große Bassdrum ? Das gold-glänzende Beckenparadies ? Das brachiale Auftreten fehlte. Der aufmerksame Leser hat vier Sätze zuvor, das Wort „war“ gelesen, denn hier hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Die meisten E-Drums im Mittel- und Oberklassen Bereich sind nämlich mittlerweile durch größere Pads und Hardware (Snare-Ständer, Beckenständer etc.) noch stärker an Akustik-Sets angelehnt. Man kann sich also inzwischen mit einem Mittel- und Oberklasse sehen lassen. Eine sehr interessante Zwischenlösung ist ein Hybrid-Set (Schaue dir den Ratgeberartikel an).

Zum Üben im Proberaum oder zu Hause ist ein E-Drum ideal. Gerade beim Üben profitiert ihr von den vielen Funktionen der Sound-Module. Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass ein E-Drum sogar in einigen Bereichen besser zum Üben ist, als ein Akustik-Set.

Ich selbst habe durch meine Wohnsituation (Mehrfamilienhaus) immer auf einem E-Drum geübt, im Band Proberaum stand auch ein E-Drum und bei Live-Auftritten habe ich zu 90 % auf einem Akustik-Set gespielt. So machen es sehr viele Schlagzeuger, da die wenigstens wirklich zu Hause auf einem Akustik-Set üben können. Tipp am Rande: Eure Bandkollegen werden es euch danken, wenn ihr ein E-Drum beim Proben benutzt. Gerade wenn ihr In-Ear Monitoring im Proberaum benutzt, macht es die Sache wesentlich einfacher.

2) Platz

Wie viel Platz habe ich eigentlich ? Auch eine sehr wichtige Frage, die ihr euch stellen solltet. Es gibt viele sehr kompakte E-Drums, die in fast jedes Zimmer passen. Man kann E-Drums auch sehr einfach zusammenklappen und in die Ecke stellen. Dennoch benötigen sie Platz, wenn sie aufgebaut sind. Ein aufgebautes E-Drum (Standard-Set) nimmt eine Fläche von 1,5 – 2 m x 1,2 – 1,6 m (inklusive Hocker) ein. Die Höhe ist abhängig von den individuellen Einstellungen des Schlagzeugers. Die Höhe eines E-Drums beträgt 1 – 1,6 m. Die Angaben beruhen lediglich auf Erfahrungswerten.

Wer also sehr wenig Platz zur Verfügung hat, sollte sich nach einem kompakteren E-Drum im Einsteiger- und Mittelklasse Bereich umsehen oder ein etwas größeres, hochwertigeres Modell nehmen und hier das Rack möglichst schmal einstellen sowie ggf. Pads einsparen. Bei Platzmangel sollte ein E-Drum mit Beckenarmen genommen werden, da normale Beckenständer wesentlich mehr Platz brauchen.

Wer genügend Platz zur Verfügung hat, muss sich über die Größe eher weniger Gedanken machen. Gerade Leute, die viel Platz haben, sollten sich eher in der Mittel – und Oberklasse umschauen, da man dort Modelle mit größeren Pads und mehr Hardware bekommt, wodurch das Spielgefühl und die Optik wieder viel mehr an ein Akustik-Set erinnern.

3) Lautstärke

Ja, auch die Lautstärke kann bei der Wahl des richtigen E-Drums entscheidend sein. Die Gummi-Pads vieler E-Drums sind nämlich einige dB lauter, als die Mesh-Head Pads. Es ist kein sehr großer Unterschied. Wenn ihr allerdings sehr leise spielen müsst, weil ihr zum Beispiel nervende Nachbarn habt, die sich beschweren, dann kann dies ein guter Grund sein, sich für ein Set mit Mesh-Heads zu entscheiden. Ansonsten gibt es bei der Lautstärke nicht viel zu beachten, da E-Drums im Vergleich zu den Akustik-Sets grundsätzlich leiser sind.

4) Preis

Wie Geld habe ich zur Verfügung ? Wie viel bin ich bereit auszugeben ? Wenn ihr nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung habt, dann sind die Möglichkeiten natürlich begrenzt und ihr solltet euch die Preis-Leistungssieger anschauen. Bei wem es ganz knapp ist, der kann sich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt umschauen, da sind immer mal wieder Schnäppchen zu holen. Dennoch solltet ihr nicht unbedingt auf jeden Euro achten, da ihr ja auch langfristig Spaß haben wollt.

Wer’s hat: Freie Wahl! Schaut euch in der Mittel- und Oberklasse um (auch als Anfänger), da ihr in diesem Segment einfach direkt ein sehr gutes E-Drum bekommen könnt und auch als fortgeschrittener Schlagzeuger langfristig Spaß damit haben werdet. Früher oder später werdet ihr euch wahrscheinlich sowieso ein besseres E-Drum kaufen.

5) Optik

Na, wer kennt noch die ersten E-Drums aus den 70/80er Jahren mit den sechs-eckigen Pads ? Sowas ist natürlich nicht mehr wirklich zeitgemäß (aber auch Geschmackssache). Heutzutage sind die Pads rund und der Großteil der E-Drums ist mit Mesh-Heads ausgestattet. Die Optik erinnert mehr an „richtige“ Trommeln. Wie am Anfang des Artikels beschrieben, gehen die E-Drum Sets immer mehr in Richtung Akustik-Sets. Wer sich also an den Fortschritt anpassen will, der sollte zu einem E-Drum mit Mesh-Heads greifen. Durch das Hinzufügen von Hi-Hat- und Beckenständer wirkt es noch „echter“.

Auch diejenigen, die nicht viel wert auf die Optik legen, sollten eher zu E-Drums mit Mesh-Heads greifen, da das Spielgefühl wesentlich näher an einem akustischen Schlagzeug dran ist. Wer bei Live-Auftritte mit einem E-Drum spielt und Wert auf eine coole Optik legt, der kommt nicht an einem Set mit Mesh-Heads vorbei. Oder wie wäre es mit einem Hybrid-Set ?

6) Persönlicher Anspruch

Will ich gute Qualität ? Sollte das Spielgefühl möglichst nah an einem Akustik-Set sein ? Leider ist gute Qualität bei E-Drums teuer. Wer allerdings bereit ist, etwas auszugeben, der wird sehr lange Spaß mit seinem E-Drum haben. Wenn ich von Qualität spreche, dann meine ich, dass man auf etablierte Marken setzen sollte. Bei etablierten Marken wurde ich persönlich noch nie enttäuscht. Ein weiterer Aspekt, sind die Erweiterungsmöglichkeiten der Hard- und Software. Auch der Ersatzteilmarkt ist bei den etablierten Marken in der Regel größer.

Aus meiner Erfahrung kann ich euch mit auf den Weg geben, dass die Einsteiger Sets mit Gummi-Pads langfristig nicht glücklich machen und sich sogar auch auf die Performance an einem Akustik-Set auswirken können, da sich das Spielgefühl sich recht stark unterscheidet. Mesh-Heads oder vergleichbare Pads (z.B. von Yamaha) sind meiner Meinung nach Pflicht geworden, wenn man ein ordentliches E-Drum Set sucht.

Vermeide böse Überraschungen beim E-Drum Kauf…

Ich hoffe, dass ich dir bei deiner Kaufentscheidung helfen konnte und du jetzt weißt, welche E-Drums für dich in Frage kommen. Wenn du jetzt direkt E-Drums vergleichen willst oder noch mehr Artikel lesen möchtest, dann schaue dich auf der Seite um.

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